Engagements
Im September 2024 hat der Verein Sauberes Wasser für alle die Eidgenössische Volksinitiative Für eine sichere Ernährung – durch Stärkung einer nachhaltigen inländischen Produktion, mehr pflanzliche Lebensmittel und sauberes Trinkwasser (Ernährungsinitiative) eingereicht.
Agroscope, die Forschungsanstalt des Bundesamtes für Landwirtschaft, veröffentlichte 2017 die Studie Umwelt- und ressourcenschonende Ernährung: Detaillierte Analyse für die Schweiz. Ein Jahr später, 2018, erschien die ZHAW-Studie Nahrungsmittel aus ökologischer und tiergerechter Produktion im Auftrag von Greenpeace Schweiz.
Die Koordinationsgruppe Landwirtschaft der Umweltallianz (BirdLife, Greenpeace, Pro Natura, WWF) hat Priska Baur zu einem Workshop eingeladen für einen Input mit folgenden Zielen: 1. Vergleich der Agroscope- und der ZHAW-Studie, 2. Einschätzung der Ernährungsinitiative. Der Workshop fand am 17. Oktober 2024 in Basel statt.
«Atelier de transformation de volailles» nennt die Migros den geplanten Geflügelschlachthof in St-Aubin. Als Schweizer Bürgerin, als Steuerzahlerin, als Konsumentin und als Agrarökonomin habe ich Einsprache gegen das Bauprojekt der Micarna AG erhoben.
Der geplante Geflügelschlachthof der Micarna AG ist nicht im Interesse der Bevölkerung von St-Aubin und Umgebung. Er ist auch nicht im Interesse der Schweizer Bevölkerung und der Schweizer Landwirtschaft. Der Schlachthof zementiert eine Fehlentwicklung der letzten Jahre, die von einer standortangepassten Nahrungsmittelproduktion und einer bodenbewirtschaftenden bäuerlichen Landwirtschaft wegführt und damit gegen die Bundesverfassung verstösst. Zudem ist das Bewilligungsverfahren politisch fragwürdig.
Die Entwicklung der Schweiz zum Pouletland – seit 2020 wird im angeblichen Grasland Schweiz mehr Poulet als Rindfleisch produziert – ist ein Irrweg: ökologisch, weil die Tierbestände und Nährstoffüberschüsse auf der Basis von importiertem Kraftfutter zunehmen; volkswirtschaftlich, weil die Produktion in der Schweiz teuer ist; agrareinkommenspolitisch, weil nur wenige Hundert Landwirtschaftsbetriebe davon profitieren; versorgungspolitisch, weil die Produktion komplett importabhängig ist – ohne stetigen Nachschub von Küken aus dem Ausland gibt es kein «Schweizer» Poulet; ästhetisch, weil die Masthallen die Landschaft verunstalten; ethologisch: weil es in dieser Massenproduktion unmöglich ist, das individuelle Tier als Lebewesen zu respektieren. Die Schweiz geht mit ein paar Jahrzehnten Verspätung dieselben Irrwege wie andere Länder, einfach teurer.
Das Schlachthof-Bauprojekt der Micarna AG in St-Aubin ist kein Zukunftsprojekt, nicht für die Gemeinde St-Aubin, nicht für die Schweizer Bevölkerung und auch nicht für die Schweizer Landwirtschaft. Der Schlachthof ist eine Investition in die Vergangenheit.
An der Jubiläumsveranstaltung fand u.a. eine Paneldiskussion mit dem Sentience Beirat statt. Im Beirat vertreten sind die Juristin Katerina Stoykova, der Philosoph Markus Wild und die Agrarökonomin Priska Baur. Die Philosophin Bettina Huber, Sentience, moderierte das Gespräch.
Inputs Priska Baur (siehe Download):
Eine Mehrheit für mehr Tierschutz zu gewinnen, ist ein realistisches Ziel. Das zeigt beispielsweise eine Befragung von Agroscope und Eidgenössischer Technischer Hochschule ETH zur Bedeutung des Tierwohls im Vergleich zu weiteren Zielen der Agrarpolitik («Consumers’ meat commitment and the importance of animal welfare as agricultural policy goal», 2023). Auch die Smartvote-Befragung der KandidatInnen für den National- oder Ständerat im Herbst 2023 belegt das Potential: So befürwortete bei praktisch allen Parteien ein grösserer Anteil «strengere Tierschutzregelungen für die Haltung von Nutztieren (z.B. permanenter Zugang zum Aussenbereich)» als die Zustimmung zur Volksinitiative gegen Massentierhaltung gezeigt hat. Und die eigene Forschung im Projekt NOVANIMAL bestätigt, dass die Tiere für eine Mehrheit wichtig oder sogar sehr wichtig sind. Zu den Aufgaben von Sentience zählt für Priska Baur:
- Tiere als Lebewesen sichtbar machen und in Statistik, Politik, Wirtschaft und Agrarwissenschaften einbringen.
- In der Schweiz eine gemeinsame Plattform schaffen für die grosse Vielfalt an engagierten Menschen und Organisationen, die sich für Tiere einsetzen, vom Lebenshof bis zu Tier im Recht.
- Menschen über alle Parteien ansprechen, jenseits von rechts-links; die Tiere dürfen nicht der parteipolitischen Profilierung zum Opfer fallen.
Die Mehrheit der Bevölkerung möchte, dass Tiere gut gehalten werden. Davon ist Priska Baur überzeugt, auch nach der Abstimmung über die Initiative gegen Massentierhaltung, zu der am 25. September 2022 (nur) 37 Prozent der Stimmbevölkerung JA gesagt haben. Die Befragung des Meinungsforschungsinstitutes gfs.bern nach der Abstimmung offenbarte allerdings grosse Unterschiede zwischen den polit-ideologischen Flügeln: In der Links-Rechts-Selbsteinstufung nahm die Zustimmung von 86 Prozent (linksaussen), über 67 Prozent (links), 25 Prozent (Mitte), 13 Prozent (rechts) auf 6 Prozent (rechtsaussen) ab. Passend dazu sind die Unterschiede nach Parteisympathien: 85 Prozent der Befragten mit Sympathien für die Grünen befürworteten die Volksinitiative, dann nimmt die Zustimmung ab von 71 Prozent (SP), über 50 Prozent (GLP), 19 Prozent (Die Mitte) bis zu 10 Prozent (SVP) und 8 Prozent (FDP).
Das Potential, eine Mehrheit für mehr Tierschutz zu gewinnen, ist real. Dazu muss die politische Polarisierung überwunden werden. Das Zielpublikum der Organisation Sentience – Politik für Tiere müssen alle Menschen sein, denen Tiere wichtig sind, unabhängig von ihrer politischen Orientierung.
Die Amtsstellen, die in den Kantonen für den Natur- und Landschaftsschutz zuständig sind, haben sich in der Konferenz der Beauftragten für Natur- und Landschaftsschutz KBNL organisiert. Die erste N+L-Plattformsitzung im Jahr 2024 widmete sich dem Thema «Flächenkonkurrenz und multifunktionale Landschaft im Kontext von 30:30». «30:30» bezieht sich auf die Biodiversitätskonferenz im Dezember 2022 in Montreal, wo die Weltgemeinschaft sich überraschend darauf einigte, 30 Prozent der globalen Land- und Meerfläche bis im Jahr 2030 unter Schutz zu stellen. Priska Baur wurde von der KBNL für einen Vortrag eingeladen.
Zum Inhalt: Der Beitrag der Schweizer Landwirtschaft zur Ernährungssicherheit wird überschätzt. Gleichzeitig verursacht die intensive Inlandproduktion hohe Kosten für Umwelt, Volkswirtschaft und Landwirtschaftsbetriebe; wobei von einer hohen Produktionsmenge nicht die Landwirtschaft hauptsächlich profitiert. Eine kohärente Ernährungssicherheitspolitik weist den Weg zu mehr Biodiversität, mit einer standortangepassten Landwirtschaft im Zentrum. 30 Prozent Biodiversitäts-Vorrangflächen sind ein realistisches Ziel.
Im Januar 2024 fand an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW die Lake Week Future of Food statt. Priska Baur wurde für eine Podiumsdiskussion (Fish Bowl) zum Thema «Zwischen Nudging und Bevormundung» als Expertin im äusseren Kreis eingeladen. Ziel: Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt NOVANIMAL einbringen, insbesondere aus dem transdisziplinären Feldexperiment in zwei ZHAW-Mensen im Herbstsemester 2017.
Klarstellung: Im NOVANIMAL-Experiment ging es nicht um Nudging. Die Frage war nicht: «Wie können die Mensagäste dazu gebracht werden, weniger Fleisch und andere Tierprodukte zu essen?» Sondern: «Wie reagieren Gäste auf ein verändertes Angebot?» Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Experiments können allerdings für eine gezielte Verbesserung des Angebots verwendet werden.
Zum 30-jährigen Jubiläum hat der Verein Swissveg 2023 die Veranstaltung «Vuturum – Swissveg blickt in die Zukunft» organisiert. Priska Baur war als Referentin und Podiumsgast eingeladen. In ihrem Referat «Wege aus der industriellen Tierproduktion – Was kann die Politik beitragen?» hat sie im ersten Teil dargestellt, wo die Schweiz heute steht, wie es dazu gekommen ist und welche Rolle die Politik spielt. Im zweiten Teil hat sie überlegt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit das Tier als Lebewesen respektiert wird, und was die Politik leisten kann. Vordringlich ist, eine Verschlechterung für die Tiere zu verhindern.
Fundamentale Hindernisse, die den Ausweg aus der industriellen Tierproduktion behindern, sind unsere tierlastige Esskultur (nicht erst seit gestern) und eine Landwirtschaft, die seit dem 19. Jahrhundert auf die Tierproduktion spezialisiert ist. Eine Chance ist, dass die industrielle Tierproduktion mit Massentierhaltung nicht im Interesse der Schweizer Landwirtschaft ist. Es profitieren vor allem die vor- und nachgelagerten Industrien.
Die Politik hat massgeblich zur Entwicklung der industriellen Tierproduktion in der Schweiz beigetragen. Damit bestehen auch Ansatzpunkte, dies zu korrigieren. Ohne Politik geht es nicht, aber die Erwartungen an die Politik sollten nicht zu hoch angesetzt werden. Die Leitidee «Ernährungssicherheit» bietet einen Ausweg aus der industriellen Tierproduktion in der Schweiz. Ernährungssicherheit heisst nicht, möglichst viele tierische Nahrungsmittel in der Schweiz zu produzieren, wie es heute der Fall ist, sondern sicherzustellen, dass alle Menschen jederzeit Zugang zu einer genügenden und ausgewogenen Ernährung haben, um aktiv und gesund leben zu können (FAO, 1996; Bundesrat, 2015).
Am 25. September 2022 hat die Schweizer Stimmbevölkerung die Eidgenössische Volksinitiative gegen Massentierhaltung abgelehnt. Im Vorfeld der Abstimmung hat Priska Baur ihre Überlegungen dazu schriftlich festgehalten. Die Bauernzeitung nahm den Text an, denn: «Die Leserbriefe sind derzeit ohnehin sehr MTI-lastig und ich fände es schön, eine Pro-Stimme zu haben.», so schrieb die zuständige Redaktorin in einem E-Mail.
Am 15. September 2022 wurde der Gastbeitrag online publiziert, während gut 24 Stunden. Am 16. September schrieb die Geschäftsleiterin der verantwortlichen Schweizer Agrarmedien AG: «Wir haben heute Ihren «Gastbeitrag» zum Thema Massentierhaltung gelöscht. Die Publikation hätte in dieser Form nicht gemacht werden dürfen, da wir so kurz vor der Abstimmung keine Pro und Contras und auch keine Gastbeiträge mehr machen, da die Gegenseite zeitlich keine Möglichkeit mehr hat, zu reagieren.»
Die Bauernzeitung widerlegte diese Behauptung der Geschäftsleiterin gleich selbst: Am selben Tag, am 16. September 2022, wurde nämlich in der gedruckten Ausgabe ein Contra-Gastbeitrag publiziert, von Markus Ritter, dem Präsidenten des Schweizer Bauernverbands. Ob Priska Baurs Gastbeitrag in vorauseilendem Gehorsam gelöscht wurde oder auf Intervention des Bauernverbands, ist nicht bekannt.
Wie viel Fleisch isst die Schweizer Bevölkerung? In der Schweiz gibt es detaillierte Statistiken zu Nahrungsmittelproduktion und -handel. Geht es jedoch darum, was tatsächlich gegessen wird, ist die Datengrundlage mager. Viele Medienschaffende missverstehen die jährlich vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten sogenannten Konsumzahlen. Doch «Konsum» ist nicht gleich «Verzehr». Korrekt wäre: «verfügbares Angebot» (available supply). Wobei das verfügbare Angebot auf Basis der sogenannten Nahrungsmittelbilanz berechnet wird, in der allerdings die Auslandeinkäufe der Schweizer Bevölkerung (Einkaufstourismus) fehlen.
Hinweis: Im Beitrag wird auf die NOVANIMAL-Faktenblätter Fleisch und Milch/-produkte verwiesen. Der Link für das Faktenblatt Fleisch ist falsch gesetzt, deshalb sind die beiden Faktenblätter im Download integriert.
Priska Baur schreibt im Jahresbericht der Organisation Sentience – Politik für Tiere, dass der Schweizer Bauernverband eine Politik verfolgt, die einer zukunftsorientierten Landwirtschaft schadet. Die Volksinitiative gegen Massentierhaltung wäre eine Chance für die Schweizer Landwirtschaft gewesen, um mit einer standortangepassten Produktion ernst zu machen.
Aus der Ankündigung: Tomaten im Winter – pfui? Avocados – ein No-Go? Poulet statt Rindfleisch? Hauptsache „lokal und saisonal“? Oder doch besser ganz fleischlos? Oder sogar vegan? Und wie viel Schweiz steckt in „Gruyère“ oder in „Züri Geschnetzeltem“? Wie ernähren wir uns gut und ohne unsere Produktionsgrundlagen zu zerstören? Müssen wir beim Essen verzichten, um den Klimawandel aufzuhalten? Damit die Menschheit eine Zukunft hat? – Fragen rund ums Essen sind komplex, die gesellschaftliche Diskussion oft emotional. Wer was isst, scheint nicht nur Privatsache. Das Interview des nächsten Jazz-Gottesdienstes beleuchtet am Fairday, wie es gehen könnte: umwelt- und tierschonend, global gerecht und dennoch genussvoll zu essen.
Gast ist die Zürcher Agrarökonomin Priska Baur. Über 30 Jahre hat sie zur Schweizer Agrarpolitik und zu einer umweltschonenden Landwirtschaft geforscht; unter anderem an der ETH, aber auch für private Auftraggeber wie Greenpeace Schweiz. Heute interessiert sie primär, was es braucht, damit wir weniger tierische Produkte essen und dies mit Genuss!
Jazz-Gottesdienst, Sonntag, 12. März 2023, 11–12.30 Uhr, Reformierte Kirche Wiedikon, Bethaus
Leitung: Ulrike Müller. Musik: Barbara Wehrli Wutzl und Band. Thema: Fairday: Wie essen wir mit Genuss umweltschonend? Gast: Dr. Priska Baur, Agrarökonomin. Interview: Peter Ackermann, Journalist.
Das Forum für Biodiversität der Akademie für Naturwissenschaften SCNAT organisiert jedes Jahr eine Fachtagung SWIFCOB (Swiss Forum on Conservation Biology) mit Akteuren aus «Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft». Die SWIFCOB 23 widmete sich dem Thema «Biodiversität erhalten in Krisenzeiten». Priska Baur wurde für ein Impulsreferat zu «Landwirtschaft und Ernährung» und die anschliessende Diskussion eingeladen.
Zum Impulsreferat: Viele Hindernisse behindern die Entwicklung einer Esskultur mit mehr Biodiversität. Dazu zählen politische Fehlanreize und eine asymmetrische Machtverteilung: Produktionsinteressen sind gut organisiert und staatlich co-finanziert, die Interessen der KonsumentInnen und der Bevölkerung sind schlecht organisiert und finanziert. Irreführend ist der Begriff «Selbstversorgungsgrad». Er wird zur Begründung einer hohen Inlandproduktion verwendet, obwohl er wenig über die Versorgungs- und Ernährungssicherheit aussagt. Auch die verbreitete Überzeugung, dass Handel schlecht und Inlandproduktion gut ist, behindert eine biodiversitätsschonende Esskultur. Für die Überwindung dieser Hindernisse wurden ausgewählte Denkanstösse vorgetragen: grössere, die bei den Rahmenbedingungen ansetzen, und kleinere konkrete, die direkt umsetzbar sind.
Am 4. Oktober ist der Welttierschutztag. Dieses Datum wurde bewusst gewählt, es ist der Gedenktag des Heiligen Franziskus von Assisi. Franziskus wird oft von Tieren umgeben dargestellt. Für ihn bedeutete religiöser Glaube, allen Geschöpfen barmherzig zu begegnen, auch Tieren. Deshalb wurde er zum Schutzpatron der Tiere ernannt.
In der Schweiz gibt es seit 2004 einen parteipolitisch neutralen konfessionsübergreifenden Verein – Arbeitskreis Kirche und Tiere AKUT -, der sich für die «Interessen der Tiere als unsere Mitgeschöpfe» einsetzt. Auf Basis «der Überzeugung, dass die Tiere, ihre Lebensqualität und ihre Würde Teil christlich verantworteten Denkens und Handelns sein müssen.» Der Präsident, der Zürcher Pfarrer Christoph Ammann, fragte in seinem Beitrag «Tiere schützen ist ein Gottesdienst» zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2022, ob «die Bevorzugung von Bioprodukten, das Anbieten vegetarischer Menüs und Zurückhaltung bei der Verwendung von Fleisch als Empfehlungen wirklich weit genug gehen?». Und schreibt weiter, dass «ein viel radikalerer Bruch mit unseren Essens- und Konsumgewohnheiten» gefordert wäre.
Pfarrer Ammanns Text hat mich bestärkt, in meiner Kirchgemeinde einen Vorstoss zu wagen, wie das kulinarische Angebot an festlichen Anlässen weiterentwickelt werden könnte. Dies auch vor dem Hintergrund alljährlicher Fastenkampagnen, die mit grossen Plakaten zur «Bewahrung der Schöpfung» aufrufen. Denn weniger Fleisch zu essen, ist ein wirksamer Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Meine Erfahrung an den (Gratis)Essen in meiner Kirche Bruder Klaus: fantasielose Gerichte mit Fleisch im Zentrum, denen die Bewahrung der Schöpfung nicht anzusehen ist.
Am 4. Oktober 2022 schrieb ich unseren Pfarrer mit meinem Anliegen an. Rund fünf Monate später wurde mir am 28. Februar 2023 die Gelegenheit geboten, mein Anliegen dem Pfarreirat vorzutragen. Ich bekam wenige Minuten Zeit für einen kurzen fachlichen Input und Austausch mit dem Pfarreirat. Ich bat zum Abschluss, dass ich mich über eine Rückmeldung freuen würde.
Da ich keine Rückmeldung erhielt, schrieb ich dem Pfarrer nach einem Monat noch einmal und wiederholte mein Anliegen und mein Angebot (siehe E-Mail im Download). Am 6. April 2023 erhielt ich eine ausweichende entschuldigende Antwort. Meine Idee wurde missverstanden und ich spürte auch kein Interesse, verstehen zu wollen. Geändert hat sich bisher nichts. Meine Erfahrung hat sich bestätigt: schönen Worten, die gratis sind, folgen keine Taten.
Journalist Michael Lütscher schreibt in der Einleitung zum Interview: «Tierische Lebensmittel sind umstritten. In einem generellen Verzicht sieht die Agrarökonomin Priska Baur keine Lösung. Deshalb untersucht sie, wie der Konsum gesenkt werden kann, ohne dass der Genuss zu kurz kommt.»
Eigentlich sollte das Interview vor der Abstimmung über die Eidgenössische Volksinitiative gegen Massentierhaltung erscheinen. Kurzfristig wurde es auf eine Ausgabe nach der Abstimmung verschoben, obwohl diese Änderung im letzten Moment Stress verursachte. Keine Zensur wie beim gelöschten Gastbeitrag in der Bauernzeitung, aber vorauseilender Gehorsam? Gegenüber wem?
Nach der Abstimmung über die eidgenössische Volksinitiative gegen Massentierhaltung schrieb Raphael Zwahlen, der Leiter der Geschäftsstelle GalloSuisse, einen Leserbrief, der am 28. September 2022 in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht wurde. Für Herrn Zwahlen ist die Ablehnung der Initiative «ein Sieg der Vernunft». Er rechnet aber damit, dass die Kritik an der Wirtschaftsgeflügelhaltung nicht verstummen wird und dass die Produzenten deshalb «weiterhin ein dickes Fell haben müssen». Priska Baur hat eine Antwort auf Herrn Zwahlens Leserbrief geschrieben, der von der NZZ jedoch abgelehnt wurde.
Die Schweiz ist zum Pouletland geworden. Diese Entwicklung ist ein Irrweg, von dem wenige profitieren. Ziel könnte eine landwirtschaftliche Tierhaltung sein, die sich wahrhaft von der global verbreiteten industriellen Tierproduktion abhebt.
Der Gastbeitrag von Priska Baur wurde am 15. September 2022 in der Bauernzeitung online veröffentlicht. Barbara König, Geschäftsleiterin der Schweizer Agrarmedien AG, informierte Priska Baur nach knapp 24 Stunden in einem kurzen E-Mail, dass der Beitrag gelöscht wurde.
Die Volksinitiative gegen Massentierhaltung wurde von der Schweizer Stimmbevölkerung abgelehnt. Das ändert nichts daran, dass Massentierhaltung nicht im Interesse der Schweizer Landwirtschaft ist. Der Gastbeitrag vom September 2022 ist weiterhin aktuell.
Im Vorfeld der Abstimmung über die Eidgenössische Volksinitiative gegen Massentierhaltung hat Katrin Hiss, Journalistin beim Berner Kulturradio RaBe, im Auftrag der Organisation Tier im Fokus TIF mit mehreren Fachleuten Gespräche zum Thema «Tier und Haltung» geführt, darunter auch mit der Agrarökonomin Priska Baur. Im Zentrum stand die Abhängigkeit der Schweizer Tierproduktion von importierten Futtermitteln. Diese Abhängigkeit wird durch eine manipulative Verwendung agrarstatistischer Daten verschleiert; beispielsweise durch die Behauptung, dass die Nutztiere in der Schweiz zu über 80 Prozent mit Schweizer Futter gefüttert werden, was suggeriert, dass die Tierproduktion zum grössten Teil auf inländischen Ressourcen beruht. Tatsächlich basiert die Hälfte der Fleischproduktion auf importiertem Futter. Ziel des Beitrag ist es, Fakten und Zusammenhänge rund um die Tierproduktion transparent zu machen.
Abstract: In a transdisciplinary field experiment in two Swiss university canteens over 12 weeks, how customers respond to a revised menu choice of meat dishes and ovo-lacto-vegetarian or vegan dishes was investigated. Several interventions were implemented: the vegetarian menu line was abolished, the meat and veg-dishes were randomly distributed across the three menu lines, vegetarian and vegan dishes (veg-dishes) were not labelled or marketed as such, and in the 6 ‘intervention weeks’ the share of veg-dishes was increased compared to the 6 ‘base weeks’. Based on the lunchtime eating habits in the canteen, regular canteen visitors were categorised into either seven or five different ‘lunch types’. During the intervention weeks, the share of meat dishes decreased for every lunch type, although with different response patterns. It is particularly noteworthy that customers with meat-oriented lunchtime eating habits ate in the canteen more frequently. This indicates that the usual choices in the two canteens are more appealing for meat-eaters. Overall, the data show a clear potential to reduce meat consumption in canteens by increasing the range of attractive veg-dishes without explicitly marketing them as vegetarian or vegan. We conclude this also to be an economically profitable strategy, as it provides a chance to attract customers with veg-oriented lunchtime eating habits without either losing meat eaters or meat lovers.
Sustainability 2022, 14(6), 3296; https://doi.org/10.3390/su14063296
In der Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin erschien ein Kongressbericht zur Fachtagung Mega-Trends und ihr Einfluss auf die Ernährungszukunft der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE am 3. September 2021.
Redaktorin Barbara Elke schreibt im Lead: «Aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht wäre eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung wünschenswert. Es ist aber eine Herausforderung, das in einer liberalen Gesellschaft ohne Zwang zu erreichen. Ein Teilprojekt des Forschungsvorhabens «Innovationen in der Ernährung – Novanimal» wollte klären, wie man Menschen für eine gesündere und ressourcenleichtere Ernährung gewinnt. Priska Baur, Leiterin des Teilprojekts und zusammen mit Jürg Minsch Co- Leiterin von Novanimal, präsentierte die Ergebnisse und die daraus folgenden Denkanstösse.»
Worum es ging: Die Gastronomie hat einen grossen Einfluss auf das, was wir essen. So wird in der Schweiz etwa die Hälfte des Fleischs ausser Haus konsumiert. Doch was wird angeboten – und warum? Und wer wählt welches Menü? Das Küchenteam von SV Schweiz in der Mensa im ZHAW Campus Grüental bereitet für die Studierenden und Mitarbeitenden im Durchschnitt täglich 400-500 Mittagessen zu. Während 12 Wochen haben ZHAW-Forschende und Gastroverantwortliche gemeinsam untersucht, wie die Mensagäste auf ein verändertes Angebot an Fleisch- und Vegi-Gerichten reagieren. Ein spannendes Experiment für alle!
Die Abendveranstaltung wurde im Rahmen der Montagsführungen auf dem ZHAW Campus Grüental in Wädenswil angeboten.
Seit über 20 Jahren sind in der Schweiz kaum Verbesserungen der Agrarumweltqualität festzustellen. Die Umweltziele Landwirtschaft werden mehrheitlich nicht erreicht, obwohl die Landwirtschaft eine übertriebene Ökologisierung auf Kosten der Produktion beklagt und obwohl nur Landwirtschaftsbetriebe Anspruch auf Direktzahlungen haben, die angeblich den sogenannten Ökologischen Leistungsnachweis ÖLN erfüllen.
Heute sind die Direktzahlungen mehrheitlich produktionsgebunden (Fläche, Kultur, …) oder sie werden für bestimmte Produktionsverfahren (Bio, Extenso, …) ausbezahlt. Auch Direktzahlungen, die die Umweltqualität fördern sollen, sind grösstenteils nicht an Ergebnisse wie beispielsweise eine verminderte Gewässerbelastung gebunden. Schon vor Jahrzehnten wurde in der Agrarökonomie diskutiert, wie finanzielle Anreize ausgestaltet werden könnten, um die Landwirtschaft zu motivieren, weniger umweltbelastend zu produzieren. Siehe beispielsweise Baur (1999) und die dort zitierte Literatur (Baur (1999). Öko-Ausgleich – vom Zufallsprodukt zur ökologischen Leistung, AgrarForschung 6(1):5-8 ).
Seit ein paar Jahren wird das Thema erneut in der Schweizer Agrarpolitik diskutiert. Das Bundesamt für Landwirtschaft beauftragte seine Forschungsanstalt Agroscope und das Unternehmen Flury & Giuliani GmbH mit einer Studie mit dem Ziel, zu klären, wie ein indikatorbasiertes Direktzahlungssystem (IDZ-System) mit ergebnisorientierter Ausrichtung aussehen könnte; und ob damit die Agrarumweltziele in den Bereichen Biodiversität, Ammoniak- und Treibhausgasemissionen, Nitrat- und Phosphorauswaschung, Pflanzenschutzrisiken und Bodenfruchtbarkeit erreicht werden könnten, bei gleichzeitiger «Reduktion der Systemkomplexität und des administrativen Aufwands».
Priska Baur wurde als Fachexpertin Agrar- und Umweltökonomie für einen Workshop mit vorgängigem Interview eingeladen. Am Workshop nahmen rund 20 VertreterInnen hauptsächlich von kantonalen Landwirtschaftsämtern, Bundesamt für Landwirtschaft und Agroscope teil.
Aus Sicht Priska Baur vermag die Idee eines indikatorbasierten Direkzahlungssystems aus theoretischen und praktischen Gründen nicht zu überzeugen. Durch die Landwirtschaft entstehen mehrheitlich sogenannt «diffuse» Umweltbelastungen (englisch: nonpoint source pollution). Die Nährstoffbelastung eines Sees beispielsweise lässt sich nicht auf einen bestimmten Schweinemastbetrieb zurückführen. Es ist nicht nur eine Frage ungenügender Daten, sondern es geht um grundsätzliche Unsicher- und Ungewissheiten. In einem konkreten Naturraum tragen viele Akteure in komplexen Ursache-Wirkungs-Gefügen zu einer gemessenen Umweltqualität bei, etwa der Belastung von Trinkwasser mit Nitraten und Pestiziden oder im günstigen Fall zum Artenreichtum einer Wiese.
Basis eines Direktzahlungssystems, das die Umweltziele besser und effizient erreicht, ist eine weitere Entkopplung von Produktion und Direktzahlungen, verbunden mit mehr Marktorientierung. Die heutigen Direktzahlungen wirken in der Schweizer Landwirtschaft mehrheitlich als Faktorsubventionen; sie fördern die Agrarpoduktion und tragen damit zu mehr Umweltbelastungen bei. Zielführend wäre, einen grossen Teil der heutigen Direktzahlungen in einen produktionsunabhängigen Betriebsbeitrag umzuwandeln und zeitlich degressiv auszugestalten.
Ergänzend könnten für ausgewählte Aspekte finanzielle Anreize eingeführt oder ausgebaut werden, die Handlungs- und Ergebnisorientierung kombinieren (Sockel-Bonus-Modell). Für ergebnisorientierte Direktzahlungen eignen sich lokalisier- und zuordenbare Aktivitäten, deren Wirkung vergleichsweise einfach messbar ist, beispielsweise eine naturräumlich vielfältige Landschaft, eine artenreiche Blumenwiese oder eine Tierhaltung, die das Tier tatsächlich als Lebewesen respektiert.
Zum Schluss: Mit einem indikatorbasierten Direktzahlungssystem die Umweltziele zu erreichen bei gleichzeitiger «Reduktion der Systemkomplexität und des administrativen Aufwands» ist meiner Meinung nach eine unlösbare Aufgabe.
Das Stadtmagazin Tsüri.ch organisiert seit 2018 unter dem Label Civic Media eine «neue Form des Journalismus: Interaktiv und mit Fokus auf Austausch, Beteiligung, Auseinandersetzung, Experimente und Erlebnisse; analog und digital». Im September 2021 ging es um Stadt-Landwirtschaft. Für die Auftaktveranstaltung Pitch-Night: Perspektiven der Stadt-Landwirtschaft im Kulturhaus Kosmos wurde u.a. Priska Baur für einen 7 Minuten-Pitch eingeladen. In ihrem Input stellt Priska Baur das Motto «Global denken, lokal handeln» auf den Kopf.
Das Gespräch mit Lukas Leuzinger, stv. Redaktor Schweizer Monat, fand bei einem gemeinsamen Mittagessen statt. Herr Leuzinger schreibt in der Einleitung: «Bei einem Mittagessen erklärt Agrarökonomin Priska Baur, was Nachhaltigkeit bei der Ernährung heisst. Und räumt dabei mit einigen Mythen auf.» Dossierbeitrag im Schweizer Monat 1089, September 2021.
An der Fachtagung Mega-Trends und ihr Einfluss auf die Ernährungszukunft der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE hielt Priska Baur das Hauptreferat zum Thema «Trends im Bedürfnisfeld Ernährung – Treiber und Hemmnisse auf dem Weg zu ressourcenleichten Esskulturen».
Ausgangspunkt des Referats ist die ressourcenschwere Schweizer Esskultur mit steigendem Tierverbrauch. Dafür ist das Wachstum von Pouletkonsum und -mast verantwortlich. In einem dreimonatigen Feldexperiment im Forschungsprojekt NOVANIMAL Innovations for a future-oriented consumption and animal production hat es funktioniert: Die Gäste haben weniger Fleischgerichte gewählt, ohne dass ihre Zufriedenheit beeinträchtigt wurde, im Gegenteil. Doch sind die Ergebnisse auf die Schweizer Bevölkerung übertragbar? Und was ist die Rolle der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung? Im Referat werden Hindernisse für ein ressourcenleichtes und tierschonendes Angebot benannt und NOVANIMAL Innovationsideen vorgestellt.
Zum ersten Mal wurde untersucht, ob es in der Schweizer Gastronomie beim Vegi-Angebot regionale Unterschiede gibt. Die Analyse zeigt: Auf dem Land werden noch mehr Fleischgerichte angeboten als in der Stadt und die Westschweiz unterscheidet sich von der Deutschschweiz vor allem beim höheren Angebot an Fischgerichten. Die Ergebnisse der Bachelorarbeit von Karin Rieben wurden im Eat Grow Change–Blog der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW vorgestellt.
«Die vergangenen sechs Jahre waren die wärmsten seit Messbeginn. Was bedeutet das für uns in der Schweiz? Und kann der vegane Lebensstil diese Krise aufhalten?» Diese Fragen standen am Anfang des Interviews der Veganen Gesellschaft Schweiz mit Priska Baur.
Das glp lab der Grünliberalen Partei versteht sich als «offenes Politlabor». Mit dem Ziel, auf der Basis einer «liberalen, progressiven und optimistischen Grundhaltung» einen «kreativen Raum für innovative Lösungen» zu schaffen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Zukunft der Ernährung wurde Priska Baur für einen Input eingeladen. Mit dem Titel: «Thesen und Denkanstösse zur Schweizer Agrarpolitik – Wo stehen wir heute? Wohin könnte es gehen?»
An der Montagsausbildung des Unternehmens INFRAS hat Priska Baur Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Forschungsprojektes «Schweizer Futtermittelimporte – Entwicklung, Hintergründe, Folgen» im Auftrag von Greenpeace Schweiz vorgestellt.
Zentrale Ergebnisse: Die Hälfte der Schweizer Fleischproduktion basiert auf Importen und zu einem grossen Teil auf Futtermitteln, die auch direkt gegessen werden könnten. Werbebotschaften zur Schweizer Fleisch- und Milchproduktion werden als nicht korrekt entlarvt. Irreführend sind beispielsweise die Behauptungen, dass über 80 Prozent des «Futters für unsere Nutztiere» auf «einheimischen Wiesen und Feldern» wachsen würden, oder dass über 70 Prozent «unserer Nutztiere» vom Direktzahlungsprogramm RAUS (Regelmässiger Auslauf ins Freie) profitieren würden. Falsch sind die Behauptungen, dass Sojafutter ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelproduktion sei oder dass die Sojaimporte zugenommen hätten, weil es verboten sei, Tiermehle zu verfüttern.
Auf Einladung von SV Schweiz und ZHAW Facility Management haben Priska Baur und Gian-Andrea Egeler Ergebnisse und Schlussfolgerungen des NOVANIMAL-Experiments in zwei Mensen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW vorgestellt. Beide, das Catering Unternehmen SV Schweiz und das Facility Management der ZHAW, waren Praxispartner im Forschungsprojekt NOVANIMAL Innovations for a future-oriented consumption and animal production, das 09/2016 bis 12/2018 vom Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt wurde.
Ausgewählte Ergebnisse des dreimonatigen Feldexperiments: Der Anteil Fleischgerichte ging von 56 Prozent in den sechs Basiswochen auf 42 Prozent in den sechs Interventionswochen zurück, ohne dass die Zufriedenheit der Gäste gelitten hätte, im Gegenteil. Auffallend deutlich waren die Unterschiede zwischen Frauen und Männern, sowohl bei den Mittagsverpflegungs- und allgemeinen Essgewohnheiten, als auch bei den Einstellungen, etwa zu Gesundheit, Tieren und Umwelt.
Das Experiment belegt, dass ein attraktives und klug vermarktetes Angebot bei den Gästen ankommt. Auf Basis des Experiments und weiterer NOVANIMAL-Ergebnisse, beispielsweise aus Interviews mit KöchInnen, Gastroverantwortlichen, BerufsschullehrerInnen und Lehrlingen, haben wir rund 50 Innovationen vorgeschlagen. Ihr Ziel: Senkung des Tierproduktekonsums. Und dies aus freien Stücken und mit Genuss.
Der WWF organisiert jährlich zum Klimaschutz den sogenannten Paris-Apéro. Das Ziel: Unternehmen, KonsumentInnen, PolitikerInnen und ExpertInnen zu einem Austausch zusammenzubringen. Die Veranstaltung heisst Paris-Apéro, weil an der Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 ein Abkommen verabschiedet wurde, das erstmals alle Staaten zur Reduktion der Treibhausgasemissionen ab 2020 verpflichtet. Am Paris-Apéro 2020 zum Thema «Thema Klimaverträgliche Land- und Ernährungswirtschaft» war Priska Baur als Tischexpertin eingeladen.
Die zentrale These: Eine Selbstversorgung der Schweiz ist nicht realistisch und für unser Überleben nicht notwendig. Die beste Strategie, weniger abhängig zu sein, ist die Tierbestände abzubauen, und die Vielfalt der pflanzlichen Produktion zu erhöhen. Dazu braucht es eine Umorientierung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft, weg von der intensiven Tierproduktion hin zu einem ökologisch intelligenten Pflanzenbau.
Wofür ich mich engagiere:
Rund um «Landwirtschaft – Ernährung – Gesundheit – Tiere – Umwelt – Politik» sind manche Vorstellungen verbreitet, die fragwürdig oder sogar falsch sind, beispielsweise wie viel Fleisch wir angeblich essen, wie viele Tiere es in der Schweizer Landwirtschaft gibt und wie sie leben, oder wie es mit der sogenannten Selbstversorgung der Schweiz steht. Dies behindert faktenbasierte Entscheidungen, im Privaten und in der Politik. Entscheidungen sind selbstverständlich nicht nur von Wissen abhängig, sondern auch von finanziellen Möglichkeiten, persönlichen Vorlieben und Wertvorstellungen. Für gute Entscheidungen bleiben Fakten aber wichtig. Mit meiner Arbeit möchte ich zu mehr Wissen und damit besseren Entscheidungsgrundlagen beitragen.
Bisherige Anfragen (Auswahl):
- Medien: SRF, Swissinfo, Tages Anzeiger, Neue Zürcher Zeitung, La Liberté, Beobachter, K-Tipp, Alimenta, bio-aktuell, Schweizer Familie, Schweizer Monat, Stadtmagazin tsüri, Radio München, …
- Freischaffende JournalistInnen: Andrea Söldi, Claudia Wirz, Daniel Bütler, Véronique Zbinden, …
- Nichtregierungsorganisationen (NGOs): WWF, Greenpeace, Pro Natura, Swissveg, vegan.ch, Schweizer Allianz Gentechfrei SAG, …
- Gemeinnützige Vereine, Stiftungen u.a.: Ernährungsforum Zürich, SDSN Switzerland (The Sustainable Development Solution Network. A global initative for the United Nations.), Verein Schweizer Hülsenfrüchte, …
- Verwaltung: Bundesamt für Landwirtschaft, Kanton Zürich (Abteilung Naturschutz, Gemeinschaftsverpflegung), Kanton Aargau (Abteilung Landschaft und Gewässer), Konferenz der Beauftragten für Natur- und Landschaftsschutz KBNL, …
- Hochschulen, Forschung, Studierende: proclimflash, Forum Biodiversität SCNAT, Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS, Agroscope, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Schweizerischer Nationalfonds SNF, …
- Think Tanks: glp-labor, Animal Ask, Vision Landwirtschaft, …
- Unternehmen: SV Group, Crowd Container, INFRAS, Flury & Giuliani, New Roots AG, Communication in Science, …
- Engagierte Privatpersonen: Franziska Herren (Verein Sauberes Wasser für alle), Peter Ackermann (Jazz-Gottesdienst, Ref. Kirche Wiedikon), …
Permanente Engagements:
- Wissenschaftlicher Beirat Sentience, https://sentience.ch/
- Wissenschaftlicher Beirat ohne Gift, https://ohnegift.ch/