Verantwortung der Kirchen für die Schöpfung? Vorstoss in der Kirche Bruder Klaus, Zürich, 4. Oktober 2022

Quelle: https://bruderklaus-zh.ch/kirche-bruder-klaus.html

Am 4. Oktober ist der Welttierschutztag. Dieses Datum wurde bewusst gewählt, es ist der Gedenktag des Heiligen Franziskus von Assisi. Franziskus wird oft von Tieren umgeben dargestellt. Für ihn bedeutete religiöser Glaube, allen Geschöpfen barmherzig zu begegnen, auch Tieren. Deshalb wurde er zum Schutzpatron der Tiere ernannt.

In der Schweiz gibt es seit 2004 einen parteipolitisch neutralen konfessionsübergreifenden Verein – Arbeitskreis Kirche und Tiere AKUT -, der sich für die «Interessen der Tiere als unsere Mitgeschöpfe» einsetzt. Auf Basis «der Überzeugung, dass die Tiere, ihre Lebensqualität und ihre Würde Teil christlich verantworteten Denkens und Handelns sein müssen.» Der Präsident, der Zürcher Pfarrer Christoph Ammann, fragte in seinem Beitrag «Tiere schützen ist ein Gottesdienst» zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2022, ob «die Bevorzugung von Bioprodukten, das Anbieten vegetarischer Menüs und Zurückhaltung bei der Verwendung von Fleisch als Empfehlungen wirklich weit genug gehen?». Und schreibt weiter, dass «ein viel radikalerer Bruch mit unseren Essens- und Konsumgewohnheiten» gefordert wäre.

Pfarrer Ammanns Text hat mich bestärkt, in meiner Kirchgemeinde einen Vorstoss zu wagen, wie das kulinarische Angebot an festlichen Anlässen weiterentwickelt werden könnte. Dies auch vor dem Hintergrund alljährlicher Fastenkampagnen, die mit grossen Plakaten zur «Bewahrung der Schöpfung» aufrufen. Denn weniger Fleisch zu essen, ist ein wirksamer Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Meine Erfahrung an den (Gratis)Essen in meiner Kirche Bruder Klaus: fantasielose Gerichte mit Fleisch im Zentrum, denen die Bewahrung der Schöpfung nicht anzusehen ist.

Am 4. Oktober 2022 schrieb ich unseren Pfarrer mit meinem Anliegen an. Rund fünf Monate später wurde mir am 28. Februar 2023 die Gelegenheit geboten, mein Anliegen dem Pfarreirat vorzutragen. Ich bekam wenige Minuten Zeit für einen kurzen fachlichen Input und Austausch mit dem Pfarreirat. Ich bat zum Abschluss, dass ich mich über eine Rückmeldung freuen würde.

Da ich keine Rückmeldung erhielt, schrieb ich dem Pfarrer nach einem Monat noch einmal und wiederholte mein Anliegen und mein Angebot (siehe E-Mail im Download). Am 6. April 2023 erhielt ich eine ausweichende entschuldigende Antwort. Meine Idee wurde missverstanden und ich spürte auch kein Interesse, verstehen zu wollen. Geändert hat sich bisher nichts. Meine Erfahrung hat sich bestätigt: schönen Worten, die gratis sind, folgen keine Taten.

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